Welche Kompetenzen und Eigenschaften braucht eine gute Erzieherin / ein guter Erzieher?
Auswertung eines Facebook- Gruppenbeitrags mit 22.000 Mitgliedern zusammengefasst in 5 Hauptkategorien
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Welche Kompetenzen benötigt ein Erzieher / eine Erzieherin?
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Welche Eigenschaften braucht ein Erzieher / eine Erzieherinnen?
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Wie wichtig ist Empathie, das Fachwissen, Verantwortungsbewusstsein, die Selbstfürsorge und co für die pädagogische Arbeit?
(Klicke auf das Bild um zum Youtubevideo zu gelangen)
Ein paar Infos vorab
Die Kategorien sind nicht nach Wichtigkeit sortiert. Die erste Kategorie ist also nicht automatisch wichtiger als die 5te Kategorie. Zusätzlich muss noch dazu gesagt werden, dass es sich hierbei ausschließlich um eine Zusammenfassung der Antworten aus einem Facebookbeitrag handelt. Es besteht also kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Daher darfst du sehr gerne in Form eines Kommentars unter dem Youtubevideo Inhalte ergänzen oder ganz einfach deine eigene Definition mitteilen 🙂
1. Die pädagogische Haltung als Erzieher / Erzieherin
Die ersten Inhalte lassen sich gut mit der Oberkategorie der pädagogischen Haltung beschreiben. Am häufigsten wurde der Begriff der Empathie, also die Kompetenz des Einfühlungsvermögens genannt. Auch eine Offenheit gegenüber vielen Dinge wurde als wichtige Eigenschaft genannt. Beispielsweise die Offenheit gegenüber der Individualität und Diversität jedes Kindes, aber auch gegenüber der Eltern und Kollegen und Kolleginnen. Zur Offenheit zählt aber auch die
Bereitschaft, alte Muster zu brechen und sich auf Neues einzulassen. Eine wichtige Rolle spielt eine authentische und ernsthaft wertschätzende Grundhaltung der pädagogischen Fachkraft und das auf Augenhöhe, also nicht von oben herab. Die authentische und ernsthaft wertschätzende Grundhaltung kann sich zum Beispiel dadurch äußert, dass ein ernsthaftes Interesse an der Arbeit besteht und die pädagogische Fachkraft neugierig ist. Neugierig, sich auf die individuellen Lebenswelten der Kinder einzulassen und jeden Tag etwas neues von und mit ihnen zu lernen. Niemals der Überzeugung zu sein ausgelernt zu haben und sich neuen Dingen zu verschließen. Anstrengende Phasen sollten nicht als Problem, sondern als Lernmöglichkeiten angesehen werden, diese können die Chance zum wachsen bieten.
2. Die Selbstfürsorge als Erzieher / Erzieherin
Die zweite Oberkategorie lässt sich am besten mit dem Begriff der Selbstfürsorge beschreiben. Damit ist gemein, dass sich die pädagogische Fachkraft selbst respektiert, wertschätzt und für sich sorgt. Es ist unmöglich den Stress aus einer Einrichtung, beispielsweise aus einer Kita, komplett zu beseitigen. Es ist zwar möglich Stress durch Organisation und Struktur zu reduzieren, aber er wird immer wieder aufkommen und da sein. Daher ist es wichtig zu lernen mit Stress umzugehen.
Wie das funktioniert ist sehr individuell. Eine Möglichkeit ist es sich mit dem Thema Resilienz zu beschäftigen und so selbst für sich eine psychische Widerstandfähigkeit aufzubauen. Auch ist ein realistisches Selbstbewusstsein notwendig. Also wirklich das Bewusstsein seiner Selbst. Die eigenen Grenzen zu kennen, mit seinen Schwächen, aber auch sehr wichtig, die eigenen Stärken. In einem gut funktionierenden Team können durch Gruppensynergien Stärken deutlich verstärkt werden und Schwächen deutlich geschwächt werden. Ein gesunder Lebensstil kann ebenfalls zur Stressreduktion beitragen und zählt zu Selbstfürsorge. Es ist wichtig für sich selbst Entlastungs- und Entspannungsmöglichkeiten zu schaffen, sodass der persönliche Stress nicht bei der Arbeit an Kindern, Eltern oder Kollegen und Kolleginnen ausgelassen wird.
3. Verantwortungsbewusstsein als Erzieher / Erzieherin
Die dritte Kategorie lässt sich mit dem Begriff Verantwortungsbewusstsein beschreiben. Damit ist das wirkliche Bewusstsein darüber, wie verantwortungsvoll der Beruf ist. Dabei soll aber keine Angst entstehen, sondern ein wertschätzender Respekt aus dem nötige Konsequenzen entspringen. Die pädagogische Fachkraft begleitet andere Menschen in elementar wichtigen Lebensjahren und prägt ihn somit enorm. Dazu zählt auch, sich immer weiterzubilden und
sich auf Kinder und Eltern immer wieder neu einlassen zu können, ihnen mit einer professionellen Haltung gegenüber zu treten. Auch wenn es mal kräftezehrend und anstrengend wird. Besonders dann ist diese Haltung wichtig, dadurch kann kompetente Hilfe geboten werden. Die Hilfe kann auch so aussehen, dass die pädagogische Fachkraft vermittelnd tätig wird.
4. Persönliche Kompetenzen als Erzieher / Erzieherin
Die vierte Kategorie lässt sich unter dem Begriff der persönlichen Kompetenzen beschreiben. Dazu zählt neben der eben schon erwähnten Authentizität, auch die Kreativität. Mit Kreativität ist damit nicht nur das kreative im künstlerischen Sinne gemeint, sondern beispielsweise auch die Kreativität bei pragmatischen Lösungsideen von alltäglichen Problemen. Ebenso sind kommunikative Kompetenzen wichtig, also die Fähigkeit sich angemessen und passend auszudrücken, die pädagogische
Fachkraft dient in der Vorbildfunktion auch als sprachliches Vorbild. Kommunikative Kompetenzen sind aber auch von hoher Relevanz in potenziell konfliktreichen Situationen, beispielsweise wenn Kritik gegenüber der pädagogischen Fachkraft geübt wird, aber auch wenn die pädagogische Fachkraft Kritik üben muss, oder unangenehme Dinge ansprechen muss. Die Kritikfähigkeit in beide Richtungen (also annehmen können, aber auch äußern können) wurde explizit mehrfach genannt. Von hoher Bedeutung ist neben all den Punkten die Selbstreflektionskompetenz. Also das eigene Handeln, die eigenen Werte und Normen zu reflektieren und einordnen zu können, sich den Konsequenzen des eigenen Handelns bewusst zu sein und dieses immer wieder zu reflektieren und bei Bedarf und Notwendigkeit anzupassen.
5. Fundiertes Wissen als Erzieher / Erzieherin
Die fünfte Kategorie lässt sich unter dem Begriff Fundiertes Wissen beschreiben. Damit ist gemeint, dass das Handeln der pädagogischen Fachkräfte auf dem aktuellsten Stand sein sollte. Es sollte ein Interesse bestehen, sich dauerhaft weiterzubilden, lebenslang zu lernen und den eigenen Wissensstand nie als abgeschlossen anzusehen. Idealerweise wird nach dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand gearbeitet, beziehungsweise es besteht ein ernsthaftes Interesse daran nach dem
aktuellsten wissenschaftlichen Stand zu arbeiten und sich dahingehend zu erkunden. Für pädagogische Fachkraft ist es fundamental wichtig sich mit der rechtlichen Situation auszukennen und das gelernte, also die Theorie in die Praxis umzusetzen.