Transitionen und Übergänge in Kita und Kindergarten
-
Was sind Transitionen und Übergänge?
-
Wie lautet die Definition von Transitionen?
-
Was ist der Unterschied zwischen Transition und Übergang?
-
Wie sieht die Transition von Kita zu Schule aus?
-
Wie kann die Transition in der Kita gelingen?
-
Was sind fördernde Bedingungen der Transition?
(Klicke hier um direkt zum Video zu gelangen)
Was sind Transitionen?
Transitionen sind komplexe Lebensereignisse, welche eine Bewältigung von Nicht- Fortsetzungen auf unterschiedlichen Ebenen erfordert. Das bedeutet, dass es zu relevanten und bedeutsamen Veränderungen im Leben des Menschen kommt. Transitionen sind fester Bestandteil des menschlichen Lebens, das bedeutet, dass sie bei jedem Menschen in einer Vielzahl auftreten. Ein Beispiel für eine Transition ist der Übergang in den Kindergarten, der Wechsel vom Kindergarten in die Schule oder der Start ins Berufsleben.
Transitionen betreffen aber nicht nur den Wechsel von Einrichtungen, sondern treten auch im Privaten auf. Der Auszug aus dem Elternhaus, die Trennung vom Partner oder der Partnerin, ein Umzug in eine neue Stadt oder sind Beispiele für Transitionen im privaten Bereich. Durch Transitionen besteht die Möglichkeit ein intensives Lernen anzuregen, es können bedeutsame Erfahrungen für die eigene Identitätsentwicklung gesammelt werden. Es besteht aber auch die Gefahr, dass der Mensch mit den neuen Anforderungen und Gegebenheiten nicht gut zurecht kommt und es zu Anpassungsschwierigkeiten kommen kann. Transitionen stellen also relevante Ereignisse im Leben eines Menschen dar, welche eine Chance, aber auch ein Risiko für die Entwicklung bergen. Deshalb wird auf den Bereich der Transitionen in der Pädagogik ein großes Augenmerk gelegt.
Was ist der Unterschied zwischen Transitionen und Übergängen?
Ein Übergang ist das einfache Ereignis welches stattfindet. Die Transition beschreibt die gesamte Übergangserfahrung mit den jeweiligen Auswirkungen, ist damit also viel komplexer als das bloße Ereignis des Übergangs.
Als Beispiel: Der Wechsel von Kindergarten zu Schule. Der Übergang ist nach der Einschulung abgeschlossen. Die Transition beinhaltet die gesamte Erfahrung, darunter kann die Vorbereitung auf das eigentliche Ereignisse, das Ereignis an sich und die Folgen des Ereignisses verstanden werden.
Welche Bedeutung haben Transitionen für die pädagogische Arbeit?
Transitionen müssen planvoll begleiten werden. Es gibt Theorien und Modelle welche explizit für gewisse Transitionen entwickelt wurden. So gibt es für den Einstieg in eine Kindertageseinrichtung sogenannte Eingewöhnungsmodelle, beispielsweise das Berliner Eingewöhnungsmodell und das Münchener Eingewöhnungsmodell.
Die pädagogische Fachkraft sollte die Bedeutung und Relevanz der Eingewöhnung kennen und die Rahmenbedingungen für Eltern und Kind dementsprechend ausrichten. Der erste Kindergartentag ist übrigens nicht nur für das Kind ein riesiges Lebensereignis und eine neue Situation, sondern auch für die Eltern, sie geben ihr Kind in der Regel das erste Mal in fremde Hände.
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sind wichtig, damit Transitionen gelingen können?
Neben den Theorien und Modellen die auf bestimmte Transitionen ausgerichtet sind, gibt es auch Kompetenzen und Fähigkeiten eines Menschen, welche die Transitionen und Übergangserfahrungen positiv beeinflussen. Da es wie gesagt im Leben eines Menschen immer wieder zu vielen Transitionen und Übergangserfahrungen kommt, kann die pädagogische Arbeit so gesehen präventiv ansetzen, in dem die nachfolgenden Fähigkeiten und Kompetenzen gestärkt werden um anliegende Transitionen positiv zu bewältigen.
Eine Fähigkeit und Kompetenz ist die Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit des Menschen sich trotz widriger Lebensumstände positiv zu entwickeln. Weitere Fähigkeiten und Kompetenzen mit denen Transitionen gut gelingen sind; ein positives Selbstwertgefühl, ein positives Selbstkonzept, gesammelte Selbstwirksamkeitserfahrungen, hohe soziale und emotionale Fähigkeiten und ein positives Sozialverhalten. Schafft es der Mensch die eigenen Emotionen zu regulieren, sich sozial mit anderen Menschen auszutauschen, hat insgesamt ein positives Selbstwertgefühl und zusätzlich ein soziales Netz welches ihn auffängt, dann können Transitionen nicht mehr als Risiko der Entwicklung, sondern als Chance zur Identitätsbildung betrachtet werden.