Die Transaktionsanalyse nach Eric Berne | ERZIEHERKANAL
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Transaktionsanalyse nach Eric Berne

  • Was ist die Transaktionsanalyse?

  • Welchen Nutzen hat die Transaktionsanalyse?

  • Was mein Eric Berne mit den Ich- Zuständen?

  • Was ist das Eltern-Ich?

  • Was ist das Erwachsenen-Ich?

  • Was ist das Kind-Ich?

  • Welche Formen der Transaktionen gibt es?

  • Wann ist Kommunikation unstimmig?

  • Welche Grundeinstellungen gibt es bei der Transaktionsanalyse?

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Was ist die Transaktionsanalyse?

Die Transaktionsanalyse wurde von dem amerikanischen Arzt und Psychotherapeuten Eric Berne entwickelt. Die Transaktionsanalyse wird auch häufig mit TA abgekürzt. Vorab ist es wichtig zu wissen, was Eric Berne überhaupt unter Transaktion versteht. Eric Berne meint mit der Transaktion den Informationsaustausch zwischen Menschen, im Prinzip ist also nichts anderes als Kommunikation gemeint. Die Transaktionsanalyse untersucht und analysiert die zwischenmenschliche Kommunikation, also wie sich Menschen fühlen und wie sie sich verhalten.

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Die Kommunikation kann dabei verbal, aber auch nonverbal ablaufen. Mit verbal ist das gesprochene Wort gemeint, also ganz konkret was wortwörtlich gesagt wird. Zur nonverbalen Kommunikation zählt die Mimik und Gestik, die Körperhaltung und alle weiteren Punkte die sich darauf auswirken, wie etwas gesagt wird, beziehungsweise wie das Gesagte rüberkommt. Durch die nonverbale Kommunikation lässt sich häufig auf Gefühle und Stimmungen schließen.

Die Ich-Zustände der Transaktionsanalyse

Laut Bernes Theorie ist die Kommunikation abhängig von den sogenannten Ich-Zuständen. Jeder Mensch hat verschiedene Persönlichkeitsanteile. Diese sind bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und abhängig von den eigenen Erfahrungen, der Sozialisation und weiteren Faktoren die den Menschen ausmachen. Vor allem sind es laut Berne Theorie Gegebenheiten, Eindrücke und Erfahrungen aus der Kindheit die diese Persönlichkeitsanteile ausprägen. Eric Berne bezeichnet diese Anteile der Persönlichkeit auch als Ich-Zustände.

In den Situationen die Menschen erleben kommt es dazu, dass einer der Ich Zustände sozusagen die Überhand übernimmt und dadurch beeinflusst, wie der Mensch die Situation erlebt und darauffolgend dann wie sich der Mensch in der Situation verhält und wie er handelt

Welche Ich-Zustände beschreibt Eric Berne?

Eric Berne hat in seiner Theorie 3 Ich Zustände unterschieden. Beschrieben wird das Eltern – Ich, das Erwachsenen – Ich und das Kind – Ich. In jedem Menschen existieren gleichzeitig drei Ich Zustände, welche den inneren Dialog des Menschen und die Kommunikation mit anderen Personen bestimmen. Schauen wir uns die drei Ich Zustände nun an:​​

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Das Eltern – Ich

Der Mensch verhält sich so, wie sich dessen Bezugspersonen in seiner Kindheit verhalten haben. Die primären Bezugspersonen sind in der Regel die Eltern, daher kommt der Name. Jeder Mensch trägt in seinem Inneren die "Stimme" seiner Eltern, moralische Bewertungen, Werte und Normen und unbewusste Bewertungs- und Verhaltensweisen kommen hier zum Vorschein. Kommt das Eltern – Ich zum Vorschein, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits kann das kritische Eltern – Ich zum Vorschein kommen.

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Das kritische Eltern ich charakterisiert sich durch eine kritische, bemängelnde und korrigierende Haltung. Das fürsorgliche Eltern – Ich charakterisiert sich durch eine unterstützende, fürsorgliche, aber auch bevormundende Haltung

Um die Ich Zustände etwas besser verstehen zu können, möchte ich ein Beispiel aufzeigen. Stell dir vor, dass du mit einer Freundin eine didaktisch methodische Planung für ein gemeinsames Angebot schreiben musst. Übernimmt in dieser Situation dein kritisches Eltern Ich die Überhand, dann wirst du die Planung kritisieren, anmerken wie unnötig verkompliziert diese Planung geschrieben werden muss und vielleicht noch, dass du so etwas in der Praxis später eh nie brauchst! 

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Kommt das fürsorgliche Eltern – Ich zum Vorschein, dann würdest du das Schreiben der Planung übernehmen, da du unterstützend und helfend wirken willst und die Aufgabe selbst lösen willst. Dabei kann es auch zu Bevormundung kommen, zum Beispiel in dem du deiner Freundin sagst, was sie zu tun hat.

Das Erwachsenen – Ich

In diesem Ich Zustand werden die Mitmenschen gleichwertig, respektvoll und wertschätzend behandelt. Das Gespräch findet so gesehen auf Augenhöhe statt. Dieser Ich Zustand ist charakterisiert durch eine sachliche, konstruktive und vor allem lösungsorientierte Haltung. Auf das Beispiel bezogen würdest du versuchen möglichst sachlich und fokussiert die Planung zu schreiben. Brauchst du Hilfe und kommst nicht weiter, dann kommunizierst du das konstruktiv und suchst nach einer Lösung, holst dir bei Bedarf Unterstützung. Das Erwachsenen – Ich ist die Voraussetzung für ein konstruktives und wertvolles Gespräch.

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Das Kind – Ich

Dieser Ich Zustand ist geprägt von den Eindrücken, den Erfahrungen und den Gefühlen der Kindheit. Die eigene Kindheit lebt sozusagen in jedem Menschen weiter. Diese Ausprägungen können sehr unterschiedlich sein. Der Mensch in diesem Ich Zustand kann eigensinnig, albern und trotzig reagieren, es ist auch möglich, dass das Verhalten und die Kommunikation dvon Fantasie, Neugier und Wissbegierde geprägt ist. Das Kind – Ich kann in drei verschiedene Formen aufgeteilt werden. Zum einen in das freie Kind – Ich, in das angepasste Kind – Ich und in das rebellische Kind – Ich.

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Das freie Kind – Ich

Dieser Ich Zustand ist von Spontanität und Kreativität geprägt. In der Planung würdest du das erste kreative aufschreiben was dir in den Sinn kommt und was passend erscheint, ohne groß weiter drüber nachzudenken.

Das angepasste Kind – Ich

Bei diesem Ich Zustand kommt es zur Zurückhaltung, Unsicherheit und Regelkonformität. Beim Schreiben der Planung wärst du durchgängig verunsichert, ob du auch alles ganz genau richtig machst, du hast Angst die Regeln zu brechen und Ärger von der Lehrkraft zu

Das rebellische Kind - Ich

Bei diesem Ich Zustand kommt es zur Rebellion, der Zustand ist geprägt durch Trotz und Wut. Du würdest dich über die blöde Planung lautstark beschweren, vielleicht rumschreien, das Papier zerknüllen und durch die Gegen werfen. Die Lehrkraft die die Aufgabe gestellt hat wird beleidigt und deine Freundin bleibt auch nicht verschont!

Was ist der Vorteil der Transaktionsanalyse?

Durch die Transaktionsanalyse ist es möglich das Erleben und Verhalten eines Menschen zu analysieren, so gegebenenfalls besser nachvollziehen zu können und im Idealfall die Kommunikation zu verbessern. So haben wir die Chance andere Menschen besser zu verstehen, aber lernen auch eine Menge über uns selbst. Wir haben bisher erfahren, welche Ich Zustände es gibt, wie sich diese aufteilen und wodurch sie sich charakterisieren. Jetzt wollen wir uns anschauen, was diese Ich Zustände für Auswirkungen auf die Kommunikation haben.

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Nicht nur du selbst befindest dich in einem Ich Zustand, sondern auch deine Mitmenschen mit denen du interagierst oder kommunizierst. Eric Berne unterscheidet die Transaktionen, also die Kommunikation zwischen Menschen in zwei verschiedenen Formen.

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Formen der Transaktionen nach Eric Berne

Die komplementären Transaktionen. 
Oder auch stimmige Transaktionen.

Bei der komplementären und stimmigen Transaktion befinden sich die Personen im gleichen Ich Zustand. Der Empfänger erhält eine Botschaft und spricht die gleiche Ich Ebene des Senders an. In dieser Form kann das Gespräch reibungslos und gelungen verlaufen. Es kommt also zu keinen zwischenmenschlichen Konflikten. Ob die Lösung der Situation ideal verläuft ist aber eine andere Sache. Bist du und deine Freundin bei der Anfertigung der didaktisch methodischen Planung im Zustand des rebellischen Ichs, dann werdet ihr die Planung in die Ecke pfeffern und euch über den Unsinn der Planung gemeinsam aufregen. Seid ihr beide im Erwachsenen Ich werdet ihr vermutlich konstruktiv und respektvoll an einer Lösung arbeiten.

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Die nicht komplementären Transaktionen. 
Oder auch unstimmige Transaktionen.

Bei der nicht komplementären und unstimmigen Transaktion befinden sich die Personen in unterschiedlichen Ich Zuständen. Die Kommunikation läuft also möglichweise aneinander vorbei. Die Chance auf Konflikte ist sehr hoch. Der Empfänger kommuniziert auf einer anderen Ebene als der Sender. Befindest du dich bei der Anfertigung der didaktisch methodischen Planung beispielsweise im kritischen Eltern Ich und versuchst kleinlich die einzelnen Punkte zu bearbeiten, deine Freundin befindet sich aber im Zustand des freien Kinds und schreibt einfach mal spontan, frei und kreativ drauf los was ihr in den Sinn kommt, dann hat dies sehr hohes reibungs- und Konfliktpotenzial.

Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, dass zwischen einzelnen Ich Zuständen gewechselt wird. Keiner spricht über die eigentlichen Gedanken und Gefühle, die Kommunikation verläuft chaotisch und die Kommunikation eskaliert, es kommt zu keiner Lösung.

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Was mein Eric Berne mit Grundeinstellungen?

Welche Grundeinstellung der Transaktionsanalyse gibt es?

Wozu führen diese Grundeinstellungen?

Laut Eric Bernes Theorie ist die innere Grundeinstellung ausschlaggebend für die Kommunikation. Die innere Grundeinstellung entwickelt der Mensch im Laufe seines Lebens, ein grundlegendes Fundament wird dabei in der Kindheit gelegt. Die gesammelten Erfahrungen spielen dabei eine große Rolle, wie wurde auf unsere Bedürfnisse, Wünsche und Interessen eingegangen, wurden sie ernst genommen, als unwichtig deklariert oder wurden die Bedürfnisse anderer höher gestellt als die eigenen Bedürfnisse. Aus diesen Erfahrungen resultieren Grundeinstellungen welche wir uns jetzt anschauen werden

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1. Grundeinstellung Ich bin nicht o.k – du bist o.k

Diese Grundeinstellung ist von Unterlegenheit geprägt. Der Mensch fühlt sich schwach und hilflos, bei Kritik wird schnell aufgegeben und an den eigenen Fähigkeiten in seiner Gesamtheit gezweifelt. Kommt es zu Anerkennung von anderer, dann kann diese nicht angenommen werden, sie dringt zu dem Menschen nicht durch. Er fühlt sich veräppelt oder aber denkt, dass man ihn anlügt um nette Worte als Trost zu spenden. Der eigene Wert wird herabgesetzt, andere Personen werden als wertvoller angesehen.

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2. Grundeinstellung Ich bin o.k – du bist nicht o.k

Die zweite Grundeinstellung ist geprägt von Überlegenheit. Diese charakterisiert sich durch das genaue Gegenteil gegenüber der ersten Grundeinstellung. Der Mensch hält sich für etwas wertvolleres und kompetenteres als seine Mitmenschen. Er fühlt sich überlegen, kritisches und konstruktives Feedback wird abgelehnt, wenn jemand etwas falsch macht, dann ja wohl die anderen. Es kommt zu keinen gemeinsamen Problemlösungen. Die Kommunikationen und Handlungen verlaufen häufig herabwürdigend und mit wenig Wertschätzung.

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3. Grundeinstellung Ich bin nicht o.k – du bist nicht o.k

Die dritte Grundeinstellung ist geprägt von Resignation. Bei dieser Grundeinstellung werden Gegebenheiten als sinn- und wertlos betrachtet. Die Selbstwirksamkeitserfahrungen sind nahezu 0, das eigene Handeln hat sowieso keinen Zweck. Dadurch wird keine Eigeninitiative gezeigt, warum auch, wenn man fest davon überzeugt ist, dass es keinen Sinn hat. Es besteht auch kein Veränderungswille. Die Spirale des negativen Denkens wird immer wieder aufrechterhalten, dadurch dass es sowieso Sinn und wertlos ist. Ganz typische Sätze und Gedanken sind zum Beispiel: "ich bin ein hoffnungsloser Fall" "mir kann sowieso niemand helfen" "das ist alles sinnlos"

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4. Grundeinstellung Ich bin o.k – du bist o.k

Die vierte Grundeinstellung ist geprägt von Partnerschaft. Ganz ausschlaggebend ist bei dieser Grundeinstellung, dass es überhaupt nicht zu Vergleichen und Bewertungen kommt. Die Menschen müssen nicht in ok und nicht ok eingruppiert werden. Es gibt kein oben und es gibt kein unten. Mit dieser Grundeinstellung ist eine Begegnung und Kommunikation auf Augenhöhe möglich, es herrscht eine Offenheit. Es wird nicht manipuliert und Diversität wird als Normalität hingenommen. Die Person glaubt an die eigenen Fähigkeit und Kompetenzen, aber auch an die Fähigkeiten und Kompetenzen der anderen Personen. Es kommt zu einer konstruktiven Haltung Problemen und Herausforderungen gegenüber.

Das Ziel der Kommunikation und der zwischenmenschlichen Begegnungen ist es, die vierte Grundeinstellung zu erreichen. Diese ermöglicht eine konstruktive, stimmige und wertschätzende Kommunikation und Begegnung.

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